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Erlebnisse in Afrika

Ankunft

Seit  dem 31 Mai sind wir nun auf Zanzibar.

Wir das sind meine beiden Töchter Isabelle und Aila, sowie meine Frau Sandra und ich.

Unsere erste Station war ein kleines Hotel in Jambiani, das wir über Airbnb gefunden hatten.

Unser Flugzeug landete abends gegen 19:00 in Zanzibar Stadt und nachdem wir unseren Einreise Test hinter uns gebracht hatten, konnten wir mit dem Taxi, daß uns der Hotelbesitzer geschickt hatte losfahren.

Der Einreisetest:

Wir kommen aus dem Flugzeug und müssen uns am Flughafengebäude anstellen, dort werden alle Pässe eingesammelt. Diese landen dann im Flughafengebäude auf einem Tresen. 5 Zanzibari suchen nun aus dem Haufen von Pässen, die wild zusammen geworfen wurden, irgendwelche Namen heraus, die offenbar der Pssagierliste folgend  aufgerufen werden. Da die Leute aus Zanzibar nicht unbedingt engisch bzw. Deutsch sprechen, ist es nicht so leicht die aufgerufenen Namen zu verstehen. Wird Dein Name aufgerufen geht es zum Test. 

Der erste Eindruck: hier wird lustig improvisiert, von deutscher Struktur weit entfernt. wir lernen, das hier alles  etwas anders läuft.

Nach bestandenem negativem Test geht es zum Visa Schalter. ...und dann endlich nach ca 36 h Reisedauer sind wir auf Zanzibar  und sitzen im Taxi nach Jambiani. 

Für die 50 km nach Jambiani braucht es ca 1 Stunde.

Die erste Nacht auf Zanzibar und wir sind glücklich.

 

meine erste Ortho-Bionomy Behandlung auf Zanzibar

Sandra am. 7.08.2021:

Es ist früh am Morgen. Ich bin wach. Der Rest der Familie schläft noch. Der erste morgendliche Ruf bzw. Gesang zum Gebet  aus den Lautsprechern der Moscheen ist bereits ertönt. Jeden Morgen wird um 5.15 mit einem arabischen Gesang zum Gebet gerufen. Und zwar so laut, das es in allen Häusern zu hören ist. Wir haben uns bereits daran gewöhnt und wachen davon nur noch selten auf. Die muslimischen Männer machen sich um diese Zeit auf den Weg zur Moschee, für das erste morgendliche Gebet. So machen sie das hier jeden Morgen. 

So, nun aber zu uns. Es geht mir so vieles im Kopf herum. Es gibt so viel zu erzählen.

Unseren ersten Monat hier auf Sansibar haben wir im Hotel von Abdul gewohnt. Abdul ist ein sehr liebenswürdiger Gastgeber, der hier auf Sansibar geboren wurde und aufgewachsen ist. Dementsprechend hat er viel über das Leben und die Kultur hier zu erzählen. Immer mal wieder sitzen wir mit Abdul zusammen und hören voller Spannung seinen Erzählungen über das Land und die Menschen zu.  Wir haben Abdul sehr gern. 

Als wir Ende Mai hier ankamen, war die Wasserpumpe des Dorfes kaputt. Das bedeutete das alle paar Tage ein LKW mit einem großen Tank voll Wasser bestellt wurde, der die Tanks auf Abdul Grundstück und auf anderen Grundstücken in der Nachbarschaft füllte. Doch ein Großteil der Nachbarn besitzt keinen Tank. Das heißt wenn das Wasser in den Leitungen nicht fließt haben viele Menschen kein Wasser. Oft haben sie sowieso kein fließendes Wasser im Haus, sondern holen sich ihr Wasser an den öffentlichen Wasserstellen. Doch wenn man den Hahn an einer öffentlichen Wasserstelle aufdrehte, kam kein Wasser. Die Pumpe wurde mittlerweile erneuert. 

Doch woher bekamen die Menschen Wasser, als die Pumpe kaputt war? Es war so, wann immer Abdul einen LKW voll Wasser bestellte, wurde ein Teil an die „Community“ (Gemeinschaft) abgegeben. Viele Frauen aus der Nachbarschaft kamen mit ihren  Eimern und drängten sich um den LKW. Alle großen Eimer wurden sicher gefüllt, für die kleinen reichte es meist nicht. Mit den paar Eimern Wasser mussten die Menschen nun für ein paar Tage haushalten, bis die nächste Wasserlieferung kam.

Abdul erzählte uns, das er Wassermangel in seiner Kindheit sehr oft erlebt hatte. Deshalb hatte er die Vision weitere Wassertanks auf seinem Grundstück aufzustellen und  eine Leitung nach draußen zu legen, an der sich die Nachbarn täglich in einem bestimmten Zeitrahmen Wasser holen können.  Jörg und mir gefiel diese Vision, wir spürten das Bedürfnis Abdul darin zu unterstützen das Projekt „Wasser für die Nachbarn“ umzusetzen. Wir spendeten ihm Geld für die Anschaffung und Instalation der Tanks. Das ist mittlerweile 6 Wochen her. Vorgestern wurden dann endlich die Tanks an die vorgesehenen Plätze gestellt und angeschlossen. Die Umsetzung hat lange gebraucht. Ohne Jörgs „liebevolles“ Drängen, würden die Tanks jetzt wahrscheinlich noch immer nicht auf den extra dafür geschaffenen Platformen  oben neben dem Dach des Küchengebäudes stehen. Sie würden stattdessen noch immer die Bauarbeiten im Garten behindern. Wenn es darum geht ein Projekt umzusetzen, muss man hier sehr viel Geduld haben.

Wir haben uns nach der Spende für die Tanks dazu entschieden  weiter in Abduls Hotel zu investieren. Mittlerweile gehören wir zu Abduls Team .  Wir organisieren die Renovierungsarbeiten, kümmern uns mit darum das sich die Gäste wohlfühlen und beraten täglich welches die nächsten Schritte sind.

Jetzt ist Isabelle wach. Mehr dazu also demnächst.

Liebste Grüße Eure Sandra ❤️

19 August

Fundi (Handwerker)  im Garten mit selbstgebauter hobelbank . Was er in seiner Werkstatt im Garten braucht: 2 Hobel,  ein oder zwei Stemmeisen, einen Hammer,   eine grosse Schraubzwinge , ein paar Nägel und  Leim. In 4 Tagen baut er dann dieses Bett ohne Zeichnung.  Hin und wieder rechnet er dann auf einem Rest holz . Ich durfte es dann noch mit dunklem Varnish, eine Art lasur streichen. Für mich ist es eine Freude diesem Mann bei der Arbeit zuzusehen,  und zu sehen, mit welcher Ruhe und Hingabe er diese Arbeit macht. Für 10 Dollar am Tag. Bei ihm sehe ich, wie das Leben Arbeit ist und umgekehrt.

18.September

Lange nichts von uns gehört...

Wir haben lange nichts mehr von uns hören lassen. Der letzte Monat war sehr anstrengend. Wegen Geldsorgen, fehlender Ruhe, der Suche nach einem guten Wohnort für uns... Einen wunderbaren Wohnort haben wir nun gefunden. Wir wohnen jetzt 50 m bzw. 30 Sekunden Fußweg vom Strand entfernt, haben nette Zanzibarische Nachbarn und Ruhe gibt es hier auch. Also man hört hier selten Party-Lärm, meistens hören wir einfach nur das beruhigende Rauschen des Meeres. Die Geldsorgen sind noch nicht vom Tisch, aber wir arbeiten dran.

Ab Dienstag wird Aila auf eine Internationale Schule gehen. Der Unterricht findet auf Englisch statt. Die Schule hat eine schöne Atmosphäre. Eine Mischung aus internationaler, kultureller Vielfalt gepaart mit dem entspannten, lebensfrohen Afrikafeeling.  Aila ist aufgeregt und freut sich schon sehr.

Isabelle gewöhnt sich mitlerweile schon seit 3 Wochen an eine junge einheimische Frau, Mariam. Mit Mariam verbringt Isabelle die Vormittage bei den einheimischen Frauen und Kindern. Aila und ich haben das heimlich aus der Ferne beobachtet. Isabelle sah inmitten der kleinen dunklen Kinder sehr glücklich aus. 

Jetzt gehen wir gleich zur Live Musik in der Zanzibarbar am Strand.

Soweit ein paar Eindrücke von uns...

Achso und wir haben einen Meilenstein geschafft: Jörgs Praxis ist nun endlich fertig gebaut und eingerichtet. Es ist ein sehr schöner Ort, mit einer angenehmen, ruhigen und wohligen Atmosphäre. Für die hiesigen Verhältnisse ist die Raumtemperatur angenehm kühl. Ab Montag kann Jörg also seine ersten Kunden bzw. Gäste empfangen. Yeahhh, Juhuu!!!

Ich grüße euch herzlich Sandra ❤️

 

Ich habe Lust bald wieder mehr zu schreiben. Wenn Aila in der Schule ist und Isabelle sich mit Mariam pudelwohl fühlt, finde ich ganz sicher etwas Zeit dafür. 

Eure Sandra 💕

20.09.2021

Endlich Die Praxis ist eingerichtet und die ersten 3 Behandlungen haben stattgefunden

Zuversichtlich 

Jörg

27.09.2021

Meine Company ist anerkannt: 

JS Zanzibar Bodywork Center

 

30.09.2021

 

ALLES HANDGEMACHT - MASCHINEN SIND AUCH NÜTZLICH

 

Unsere Erlebnisse hier sind vielseitig und vielschichtig.Ich weiß oft nicht wo ich mit meinen Erzählungen anfangen soll.

Für jetzt habe ich beschlossen von unseren Nachbarn zu erzählen und davon wie hier noch vieles mit den Händen gemacht wird. 

Seit Anfang September bewohnen wir die beiden Gästezimmer von Hashir. Es fühlt sich an wie unser eigenes kleines Häuschen. Man kann unser Heim von zwei Seiten aus jeweils durch eine Holztür betreten. Geht man durch eine der Holztüren, kommt man in unseren kleinen Garten. Unser Garten ist ein schlauchartiger, schmaler Strandsandweg der auf der einen Seite von verschiedenen grünen Pflanzen begrenzt wird. Hinter den Pflanzen befindet sich eine ca. 3 Meter hohe Mauer, die uns eine wunderbare Privatsphäre und etwas Kühle schenkt. Genug Licht von der kraftvollen Sonne bekommen wir hier trotz der Mauer. Auf der anderen Seite des schmalen Sandweges befindet sich unsere Außenküche und zwei von einander abgetrennte Zimmer, die jeweils ein eigenes Badezimmer haben. Zum Glück haben wir zwei Badezimmer, denn in dem einen funktioniert die Dusche nicht und in dem anderen funktioniert einer der Wasserhähne nicht. 

Hinter unseren Zimmerwänden schließen zwei Zimmer und der Innenhof von Hashirs Haus an. Hashir hat zusammen mit seiner Frau Rehema 8 Töchter. Die älteste Tochter lebt in Sansibar-Stadt, die anderen 7 leben noch zu Hause. Die Jüngste, Ilham, ist 5 und die Zweitälteste, Mwajabu, ist 18. Von den anderen weiß ich das Alter nicht.

In den letzten 2 Wochen war ich fast jeden Morgen ab 6.00 bei den Nachbarn. Draußen vor dem Haus kochen Rehema und Mwajabu immer morgens einen großen Topf voll Porridge. Und Rehema brät in der Pfanne Chapati, ein flaches, salziges, von der Form her an Pfannenkuchen erinnerndes Brot. Sowohl Chapati, als auch Porridge werden nicht nur selbst verzehrt, sondern auch verkauft. Eine kleine Einnahmequelle um die täglichen Lebens- und Haushaltsmittel zu kaufen.

Wie wird gekocht? Ich schrieb ja schon das draußen gekocht wird. Immer um 6.00 höre ich wie Rehema das Feuer anzündet. Auf dem kleinen Feuer befindet sich ein dreieckiges Metallgestell, worauf sie einen großen Topf voll Wasser stellt. Bis das Wasser kocht werden Hirse und Reis gemahlen. Bisher gab es zum Mahlen eine Maschine, doch diese hat vor 2 Tagen den Geist aufgegeben. Was nun? Hashir hat 2 große, runde Mahlsteine seines Großvaters aus der Kammer ausgegraben und nun wird mit Hilfe der Mahlsteine mit den Händen gemahlen. Das werde ich in den nächsten Tagen auch einmal ausprobieren. Sobald Hirse und Reis fertig gemahlen, werden sie zusammen mit Maismehl und etwas Weizenmehl angerührt. Dieser angerührte Sud wird in das kochende Wasser eingerührt. 

Nun müssen die Kokosnüsse ausgeschabt werden. Das macht normalerweise Mwajabu, doch in letzter Zeit bin ich morgens oft da und sage: „Ninataka kukuna nazi!“ - „Ich möchte die Kokosnüsse ausschaben!“ In den ersten Tagen war es noch sehr anstrengend, da habe ich mich mit Mwajabu abgewechselt. Doch mittlerweile kann ich auch allein 2 Koskosnüsse ausschaben ohne das die Arme schmerzen. auch Jörg hat es schon ausprobiert und richtig Freude dabei gehabt. Zum Ausschaben der Kokosnüsse gibt es einen speziellen flachen Stuhl an dessen Spitze sich ein scharfe, gezagte Pfeilspitze aus Metall befindet. Um diese Spitze wird mit kreisenden Bewegungen die Kokosnuss ausgeschabt. Die damit gewonnenen Kokosraspel werden danach noch zusammen mit etwas Wasser in den elektrischen Mixer geworfen und verfeinert. Dann kommen wieder die Hände zum Einsatz: In den Topf mit dem Porridge wird nun über einem Sieb mit der Hand die Kokosmilch ausgedrückt. Noch etwas Salz und Zucker dazu, dann ist der Frühstrücks-Trink-Brei fertig. Mittlerweile hat Rehema, die vor der Tür auf der breiten Treppe sitzt, auf dem kleinen Kohleofen, die Chapatis gebacken. Nun kommen die Menschen aus der näheren und auch etwas weiter entfernten Nachbarschaft mit Ihren Tassen und Schüsseln vorbei.

 

Für 500 Tansanische Schilling (0,18 €) wird eine Tasse gefüllt oder man kann ein Chapati erstehen. 

So machen die beiden Frauen das jeden Morgen.

Danach wird gespült, einen Geschirrspüler gibt es natürlich nicht, Wäsche gewaschen, eine Waschmaschine gibt es auch nicht, eingekauft, gefegt, geputzt…       

Die Einfachheit und Urigkeit des Lebens hier inspiriert uns, gibt uns ein anderes Lebensgefühl und stimmt uns auch immer wieder nachdenklich darüber wie wir hier auf der Erde leben wollen. Brauchen wir wirklich all diesen Luxus den wir in Deutschland hatten? Was macht das Leben aus? Was brauchen wir wirklich?

Ich muss jetzt los. Aila fühlt sich nicht gut, ich werde sie jetzt von der Schule abholen.

Ich grüße Euch, Eure Sandra ❤️

Fische vom einheimischen Fischer, links im Bild Sardinen, rechts im Bild ?

Kokusraspeln mit einem Mini-klappstuhl, an dem eine Speerspitze befestigt ist. 

So raspelt man hier  Kokusnüsse. Macht Spass und verbraucht keinen Strom 

Meine erste frisch gemachte Kokosmilch aus geraspelten Kokusmark, das dann mit Wasser versetzt wird und dann durch ein Sieb gepresst wird. Am Ende bleibt geschmackloses Mark über und diese leckere Kokosmilch.

23.11.2022

DAR ES SALAAM UND ANDERE ERLEBNISSE

Hallo ihr Lieben, hier sitz ich nun gemütlich auf unserem Bett, es ist heiß ca. 30 Grad im Schatten. Ich habe beschlossen, dass ich mir jetzt die Zeit nehme zu schreiben. Es gibt viel zu erzählen und es macht mir immer wieder Freude zu schreiben. 

Es ist nun schon wieder fast 4 Wochen her, das wir in Dar es Salaam waren. Es war das erste Mal nach 5 Monaten, das wir Sansibar verlassen hatten. Am Dienstag vor 4 Wochen planten wir unsere Abreise für den nächsten Morgen. Fünf vor elf wollten wir an der Straße stehen, damit wir ab elf Uhr bereit stehen für den Bus, der ab elf Uhr kommen kann. Manchmal kommt der Bus tatsächlich pünktlich zur vollen Stunde und den will man dann ja nicht verpassen. 

Wir schafften es tatsächlich, nicht ganz ohne Hektik und Stress, 10.45 los zu gehen. Nun mussten wir nur noch unseren Freund Abdul abholen, der uns in den ersten 3 Tagen unserer Reise begleiten sollte. Fünf Minuten später erreichten wir, bepackt mit 3 großen Rucksäcken, Abduls Hotel. Abdul stand ganz gemütlich in der Küche und wir begrüßten uns mit den hier üblichen „Begrüßungsformeln“. Das geht so: Hallo Abdul, wie geht es dir? Antwort: Mir geht es gut. Und wie geht es euch? Ah, uns geht es super. Erst danach kann man mit dem normalen Gespräch beginnen. Also Abdul stand noch ganz gemütlich in der Küche und sagte er würde gleich noch Duschen gehen und seine Sachen packen und dann können wir los. Das wars dann also mit dem 11.00 Uhr Bus. Ich entspannte mich und dachte nur, na wenn wir die 14.00 Uhr Fähre von Sansibar nach Dar es Salaam nicht erreichen, dann nehmen wir halt die um 16.00. 

14.00 sollte dann doch noch klappen, da Abdul, ohne ein Wort zu sagen, einen Freund angagiert hatte, der uns im Taxi nach Sansibar Stadt zur Fähre fuhr.  

Die Fahrt mit der Fähre war zuerst aufregend. Aila war beeindruckt von diesem Boot, das über das Wasser flog. Doch leider hielt die Begeisterung nur eine halbe Stunde an. Die weiteren anderthalb Stunden saßen Aila und ich auf unseren Sitzen im klimatisierten Innenraum der Fähre und jammerten abwechselnd darüber wie schrecklich übel uns ist. Wir waren sehr froh als die Fahrt vorüber war. Noch völlig Seekrank, war ich sehr dankbar als ein netter, in meinem Verständnis, Mitarbeiter des Fährunternehmens, mir meinen großen Rucksack abnahm. Jörg rief dazwischen, „nein wir wollen nicht, das sie unsere Taschen tragen, wir tragen die allein“, doch da war er auch schon mit meinem Rucksack voraus geeilt. Am Ausgang wollte er dann für seinen Service entlohnt werden. Jörg hatte das geahnt.

Wir waren angekommen in der 4 Millionen-Einwohner Stadt Dar es Salaam, der größten Stadt Tansanias. Es war laut und voll. Wir wurden direkt von Taxifahrern, Motorbikefahrern und Tuk Tuk-Fahrern umschwärmt, die uns gern transportiert hätten. 

Zum Glück hatten wir Abdul dabei. Er lotste uns zum Bus und organisierte ein Bajaji (Tuk Tuk), das uns von der Endhaltestelle des Busses zu unserem Hostel bringen sollte. Abdul übernachtete in einem anderen Hotel in der Innestadt. Ihn trafen wir erst am nächsten Tag wieder. 

Die erste Nacht im Hostel war für uns alle sehr schlaflos. Es gab keine Moskitonetze über den Betten und die Moskitonetze in den Fenstern hatten so große Maschen, das sie nicht alle Moskitos vom Eindringen abhielten. Es wimmelte also vor Mücken, die uns den Schlaf raubten. Zum Glück organisierte unsere Gastgeberin für die folgende Nacht Moskitonetze für die Betten.

 

Fortsetzung folgt wahrscheinlich heute Abend oder heut Nacht...

Werkstattbau im Dezember 2021

Nachdem wir beschlossen haben einen Montesori-Kindergarten aufbauen zu wollen, musste eine Werkstatt her:

Kreissägetisch, Stichsägetisch, Werkbank...

Um das Envirement bauen zu können braucht man gute Werkzeuge.

 

Baumarkt  in Stonetown

24.2.2022                                                                                          uns gehts gut, wir sind noch hier in zanzibar

8.3.2022.                                                                                        Wir ziehen um, weil wir platz brauchen für die Kita

Wir sind umgezogen und starten demnächst unseren kindergarten. Viel Platz, riesiger garten, viele Vögel, viel Ruhe,  aber Meer ist jetzt eine halbe Stunde Fußweg, Praxis ist auch 10 km weit, wir breiten unsere Flügel aus.

Moskitonet Rahmen selbst gebaut, ich fühle mich sicher

11.4.2022

Ich habe mir jetzt, soeben vorgenommen, eine halbe Stunde schreibe ich jetzt. Einfach mal ne halbe Stunde. Mal sehen was dabei raus kommt.

Ich möchte nochmal bei unserem Besuch in Dar es Salaam ansetzen. Wir waren Ende Oktober in Dar (kuz für Dar es Salaam) aus einem bestimmten Grund. Wir haben uns Montessori-Kindergärten und eine freie Schule angeschaut. Denn nachdem das mit Aila und der internationalen Schule hier in Jambiani nichts geworden war, hatten wir die Idee, wir gründen einfach unsere eigene Schule. 

Aila war genau 2 Wochen lang auf der SouthEastCoast International School in Jambiani. Schon nach einer Woche berichtete sie, dass es immer heißt "be fast, do it quick - fast, fast, quick, quick" war der Tenor an der Schule. Zumindest aus Ailas Sicht. Erschwerend kam noch hinzu, dass sie 2 Klassen zu hoch eingestuft war, da es keinen anderen Platz für sie gab. Soviel dazu in Kürze. Aila ging also nicht mehr in die Schule und wir verfolgten das Projekt: Wir gründen unsere eigene, freie Schule. Eine Schule in der die Kinder für ihre Qualitäten geschätzt werden, in der davon ausgegangen wird das Kinder gern lernen, sodass es gar nicht der Notwendigkeit bedarf Druck zu machen.  Und so weiter... Unsere Visionen einer solchen Schule sind/ waren wunderschön. Doch diese Schule, dieser Lern- und Lebensort für Kinder braucht wohl noch etwas länger Zeit.

In den Kindergärten in Dar es Salaam wurde uns gesagt, fangt mit einem Kindergarten an. Eine Schule in dieser freien Form, wie ihr es euch vorstellt, ins Leben zu rufen, wird schwierig. Es gibt auch hier in Tansania Lehrpläne die eingehalten werden müssen, ein so freies Konzept hat da keinen Platz.

Somit kehrten wir auf die Insel, mit der Motivation zurück: Wir eröffnen einen Montessori-Kindergarten. Von allen Seiten hieß es auch: super Idee, es gibt sooo viel Bedarf. Die Menschen waten nur darauf ihre Kinder in einen schönen, liebevollen Kindergarten zu bringen. Also dachten wir uns bomben Geschäftsidee. Das war Anfang November. Jetzt ist es Mitte April, 5 Monate später. Der Kindergarten steht nun tatsächlich in den Startlöchern. D.h. wir haben ihn schon vor 3 Wochen als eröffnet erklärt und auch die Werbung über verschiedene Kanäle raus geschickt, doch es kam bisher nur eine Mama mit ihrer Tochter vorbei, die dann doch nicht wollte. 

Das hat uns erstmal frustiert. Somal auch nun wirklich das Geld alle ist. Wir schwanken hin und her. Das Vertrauen kommt und geht und kommt wieder. Wir beten täglich. Wir geben nicht auf. Wir machen weiter mit Gebet und Vertrauen. 

Die halbe Stunde ist um. Es gibt viel zu organisieren.

 

Ich sende Euch Herzliche Grüße dort hin, wo auch immer ihr seid und womit ihr in diesen herausfordernden Zeiten zu ringen habt. Gott beschütze und segne euch. 

Alles Liebe Eure Sandra ❤️

 

Hier noch ein paar erste Eindrücke von unserem Kindergarten:

Mir wurde der Wunsch zugetragen, dass ich doch öfter schreiben soll, damit man sich das Leben hier, unser Leben hier noch besser vorstellen kann. 

 

An welcher Stelle erzähle ich nun weiter?

 

Seit Anfang März wohnen wir in einem wunderschönen, großen Haus mitten in der Natur. Unser Wohnzimmer ist riesig, 50 m². Immer wieder blitzen Visionen auf, das wir hier all die Veranstaltungen anbieten können, die wir in Berlin so geliebt und geschätzt haben. Z.B. Tanzabende, Sharing-Gruppen, Performance-Abende, Schwitzhütten (im Garten)... 

Vom Wohnzimmer gehen 3 Zimmer ab, von denen wir erstmal nur 2 nutzen, da zur Zeit die Miete schon mit nur 2 Zimmern sehr hoch für uns ist. An das Wohnzimmer schließt sich noch eine große geräumige Küche an. Die überdachte Terasse, über die man das Haus betritt, ist auch groß. Sozusagen noch ein 30 m² Zimmer. Es ist einfach alles groß, Haus und Garten. Ja, der Garten ist auch der Hammer. Wenn unsere Pläne aufgehen, werden wir einen großen Kinderspielplatz mit Klettergerüst, Schaukeln, Rutsche, Hängematten usw. bauen. Unser Vermieter will an einem Ende des Gartens noch ein Fisch-Restaurant hinstellen. Selbst wenn das alles entstanden ist, ist der Garten noch immer groß und weitläufig. Ich habe grad mal versucht zu schätzen wie viele Quadratmeter das Grundstück wohl hat. Ich würde sagen mind. 1500, vielleicht sogar 2000. Ich werde Jörg nachher, wenn er wach ist, fragen. Er hat bei solchen Dingen ein besseres Vorstellungsvermögen, als ich.

Isabelle und Aila lieben es auch. Sie springen als Pferde durch das Wohnzimmer, sie tanzen, sie rennen, sie sind glücklich hier.

 

Es ist wirklich schön hier zu wohnen. Ich liebe vor allem die Ruhe und das all morgendliche Vogelkonzert. Einen so ruhigen, natur verbundenen Ort, haben wir hier bisher nicht gefunden. In Strandnähe ist es überall laut und voll.

 

Der Ort hat allerdings auch ein paar Schwächen. Wir sind ganz schön weit draußen im Busch. Alle Einkaufsmöglichkeiten sind 20 min. Fußweg entfernt. Und zum Strand sind es mind. 30 min. zu laufen. Wir haben zur Zeit kein Auto. Drei Fahrräder haben wir mittlerweile. Doch bei diesen Straßen, bzw. felsigen, steinigen Wegen haben es die Fahrräder nicht leicht. Ich habe vorgestern zum dritten mal innerhalb von 3 Wochen, meinen Fahrradschlauch flicken lassen. Und es ist immer wieder eine Herausforderung nicht mit völlig zermatschten Bananen, Mangos, Avocados, Papayas, Eiern usw. zu Hause anzukommen. 

Jetzt beginnt die Regenzeit. Heute Nacht hat es angefangen zu regnen und so soll es nun bis übermorgen weiter regnen. Das bedeutet, das sich die staubigen Straßen in riesige Matschpfützen verwandeln werden. Das wird auch spannend. Möglicher Weise wird es unmöglich sein mit trockenen Füßen im Dorf anzukommen.

 

Auch für den Kindergarten ist der Weg nach hier draußen ein Hindernis. Es ist einfach ganz weit weg von allem. Wir müssen uns also etwas einfallen lassen, um die Attraktivität dieses Ortes hier so zu steigern, das einfach JEDER hier her kommen will. Ich denke wir sind auf einem guten Weg damit. 

Gestern haben wir für den Kindergarten einen fetzigen, markanten Namen gefunden. Gefunden stimmt gar nicht. Diesen Namen gibt es schon lange. Er setzt sich zusammen aus dem Vornamen unseres Vermieters und seinem Spitznamen. Ich freue mich riesig, dass er uns erlaubt hat, seinen Namen zu nutzen. Der Kindergarten heißt nun "Asante Lover Kindergarten". Asante ist das Kisuaheli Wort für "Danke" und sein Vorname. Unter den Einheimischen ist unser Haus bereits unter dem Namen "Asante Lover House" bekannt. Wir finden den Namen schön und werden alles dafür tun das "Asante Lover House" überall bekannt und berühmt zu machen 😂🤣.

 

Vielleicht müssen wir auch Ende Mai hier ausziehen, weil wir die Miete nicht mehr zahlen können. Unsere Notfall-Lösung wäre in diesem Falle zurück ins Hotel von unserem Freund Vuai zu ziehen. Das wäre allerdings eine mittelgroße bis große Katastrophe. Doch das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag.

 

Bis ganz bald 

Eure Sandra 🦋

12.04.2022

Uns haben schon ein paar Feedbacks erreicht zu dem Namen "Asante Lover Kindergarten". Der ist wohl doch nicht so passend für einen Kindergarten. Deshalb haben wir uns direkt nochmal hingesetzt und neu überlegt. Uns ist auch relativ schnell etwas eingefallen. Wir nennen den Kindergarten "Asante Watoto Kindergarten". Asante Watoto heißt "Danke Kinder" oder "Danke den Kindern".

 

Jörg schätzt die Grundstückgröße auf 2500 m².

 

Liebe Grüße und einen schönen Tag Euch noch

Sandra 🦋

27.04.2022

In der letzten Woche haben wir eine Odyssee durchlebt. 

Unser Freund Abdul ist seit einem halben Jahr damit beschäftigt Jörgs Business-Visa (zum Preis von 3000 $) zu beantragen bzw. alle Dokumente einzureichen usw. Dafür ist er zig Mal nach Stone Town (Sansibar Stadt) gefahren. Was er genau dort gemacht hat erzählte er uns nie. Wir haben einfach voll im Vertrauen bzw. „ganz schön blauäugig“, wie es ein Bekannter von uns ausdrückte, Abdul alles machen lassen. Vor 2 Wochen erfuhren wir das es nicht klappt mit dem Business Visa. Na schöner Schlamassel. Aber der Bearbeiter macht das Angebot das Jörg ein Retirement Visa (Rentner Visum) bekommt zum Preis von 1500 $. Die übrigen 1500 $ bekommen wir dann zurück. 

Das klang nun für uns erstmal nicht schlecht, dann hätten wir zumindest erstmal eine Aufenthaltsgenehmigung für die nächsten 2 Jahre. Aber arbeiten dürfen wir damit trotzdem nicht und wo sollen wir nur die Dokumente, die für das Visa gebraucht werden, her bekommen.

Außerdem kam uns das Ganze etwas komisch vor, da wir für das Retirement Visa eigentlich nur 750 $ zahlen müssten. 

Warum das Doppelte? Wer steckt sich denn dann die restlichen 750 $ in die Tasche? 

Mal eben 750 $ verschenken, das können wir uns im Moment gar nicht leisten. Wir wissen doch noch nicht mal wo von wir nächsten Monat unsere Miete zahlen sollen. Das ist ein anderes Thema das an uns nagt. Das Geld ist knapp. Der Geld-Ausfluss klappt super, aber der Geld-Einfluss ist bisher noch sehr sperrlich. 

Das Geldproblem im Nacken, keine Aufenthaltsgenehmigung in Aussicht und unsere Pässe sind schon seit 6 Wochen irgendwo bei Abdul in gewahrsam. 

Das war die Situation vor 4 Tagen. Mittlerweile haben sich einige Fragen geklärt und wir haben jetzt sozusagen wieder einen Fahrplan mit dem es weiter geht. 

Später mehr dazu.

28.04.2022

Was sollten wir machen?

Wir haben überlegt. Wen aus unserem, mittlerweile recht großen Freundes- und Bekanntenkreis hier können wir fragen? Uns fiel Thomas ein. Er sagte direkt, ja ihr könnt heute Abend bei mir vorbei kommen.

Im Gespräch mit ihm kam heraus das Abdul uns anscheinend seit einem halben Jahr Geschichten erzählt, die nur teilweise stimmen. Denn das Visa kann nur online beantragt werden. Also in welchen Offices ist er denn dann die ganze Zeit unterwegs gewesen? Oder hat er einfach die ganze Zeit vor dem Rechner gesessen und selbst versucht das Visa zu beantragen? Das kam uns im Gespräch mit Thomas alles sehr komisch vor? Und was ist nun mit unseren 3000 $? Hat er die für die Baumaßnahmen in seinem Hotel ausgegeben? 

Auf jeden Fall war nun klar für uns, dass wir uns aus der Abhängigkeit von Abdul lösen wollen. Wir werden uns schleunigst unsere Pässe zurück holen und die 3000 $ zurück fordern. Das mit dem Visa nehmen wir nun selbst in die Hand oder holen uns von woanders Hilfe. Auf Abduls undurchsichtige Geschichten haben wir keine Lust mehr.

Am nächsten Morgen sind wir gleich in der früh zu Abdul aufgebrochen. Wir hatten ne ganz schöne Wut im Bauch. Mit dem was uns Abdul dann sagte hatten wir nicht gerechnet. Er sagte sehr klar, die Pässe bekommen wir heute Abend, da er sie erst noch aus Stone Town holen müsste (Haha, also die Geschichte stimmte nicht) und die 3000 $ bekommen wir innerhalb einer Woche zurück. Das hat er dann auch in mehreren SMS nochmals bekräftigt. Wir sind gespannt. 

Die Geschichte mit den Pässen finde ich jetzt im Nachhinein sehr amüsant. Abdul sagte also er müsse die Pässe in Stone Town von dem aktuellen Visa-Bearbeiter abholen. Wann immer er bisher etwas aus Stone Town abgeholt hat, hat er es auf dem Rückweg, da unser Dorf auf dem Weg liegt, an uns übergeben. An diesem Abend schickte er „seine rechte Hand“, Nafi, von seinem Hotel aus zu uns, um uns unsere Pässe zu bringen. Die Pässe waren leicht angeschimmelt und uns war klar, die haben die gesamte Zeit über irgendwo bei Abdul in der Schublade gelegen. Den Bären konnte er uns nun nicht mehr aufbinden, aber das haben wir ihm natürlich nicht gesagt, damit er nicht sein Gesicht verliert. Das Wahren der Ehre und des Gesichtes hat hier in dieser Kultur einen hohen Stellenwert. Es wird also eine Lügengeschichte erzählt, anstatt einen Fehler einzugestehen. 

Zur Hilfe mit unserem Visa wurde uns von vielen Seiten ein Anwalt empfohlen, den wir vor 2 Tagen aufgesucht haben. Als er vor uns stand, war die Verblüffung groß. Es war derselbe Anwalt bei dem Abdul mit uns vor einem halben Jahr war, um Beratung für unser Visa zu bekommen. Warum Abdul aber danach nicht mehr die Hilfe dieses Anwaltes in Anspruch genommen hat, wissen wir nicht. Zumal die Kosten für seine Beratung und Hilfe sich in einem sehr fairen Rahmen bewegen.

Der Anwalt hat auf diese Geschichte sehr liebenswürdig reagiert. Er sagte: „Wir machen das jetzt so. Wir trennen das einfach wieder. Abdul ist euer Freund und bleibt euer Freund. Und ich helfe euch das für euch passende Visum zu bekommen.“

Regenzeit

Ich wurde gefragt, was bedeutet denn Regenzeit.

z.b. Beispiel

In der Regenzeit gibt es häufig Regen, ergiebigen Regen. Und in jedem Ort gibt es ungefähr eine befestigte, geteerte Straße und der Rest des Dorfes hat Schotter- bzw Korallenstein -Pisten . Da gibt es dann  bis zu 15 cm tiefe Seen und durch die muss dann durch , mit dem Fahrrad oder dem Auto oder auch zu Fuß. Und wenn es dann mal 2 Tage nicht geregnet hat und die Pfützen so langsam trocknen , denkt du, jetzt ist wieder gut und fährst durch eine Pfütze und dann sinkt das Fahrrad im Match ein, bleibt stecken  und man steht bis zu den Knöcheln im Matsch.  und du bist erst wütend und dann lachst du wieder....,

 

Und deine Sachen werden auch nicht mehr richtig trocken... und drucken ist auch nicht immer möglich, weil auch das Papier einen gewissen Feuchtgehalt hat. 

Aber das ist nicht immer so. Nach 2  Sonnentagen ist auch vieles wieder trocken, denn die Temperaturen bleibe ja eigentlich immer über 25 Grad, zb heute 20:30  27 grad.

 

Ach ja und wenn es dann regnet, dann ist das eben Starkregen.